B 3 - Brand Zimmer

Zimmerbrand

Küchenbrand: Zwei Verletzte und weitere elf Betroffene

MAROLDSWEISACH - Ein Küchenbrand in einem Mehrfamilienwohnhaus hat am Sonntagnachmittag (29. Dezember) zwei Verletzte gefordert. Eine 68-Jährige wurde mit einer Rauchgasinhalation schwer verletzt in eine Klinik gebracht, ein 39-Jähriger kam ebenfalls mit einer Rauchgasvergiftung leicht verletzt in ein Krankenhaus. Weitere elf Bewohner mussten von Notärzten und Rettungsdienst gesichtet und betreut werden.

Gegen 16:20 Uhr war es in einer Erdgeschosswohnung des Mehrfamilienwohnhauses im Thüringer Ring zu einem Feuer in der Küche einer 68-jährigen Bewohnerin gekommen. Offenbar war der Brand im Bereich des Elektroherdes ausgebrochen. Nach einem ersten Notruf von Bewohnern des Hauses waren die Feuerwehren aus Maroldsweisach und Ermershausen schnell vor Ort, in der Folge auch die Feuerwehr Heldburg mit ihrer Drehleiter.

Nach Angaben von Feuerwehr-Einsatzleiter Andre Grüner gelang es Atemschutzgeräteträgern, die Frau aus ihrer völlig verqualmten Wohnung zu retten und ins Freie zu bringen. Er lobte Anwohner, die sich bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes gemeinsam mit der Feuerwehr um die Verletzte kümmerten.

In der Folge hatte die Feuerwehr, die mit insgesamt rund 50 Helferinnen und Helfern vor Ort war, das Feuer in der Wohnung schnell unter Kontrolle. Die Flammen beschränkten sich überwiegend auf den Bereich der Küche, sagte Grüner. Allerdings breitete sich starker Rauch in der gesamten Wohnung aus, teilweise zog er auch ins Treppenhaus, so dass für andere Bewohner ebenfalls Gefahr bestand.

Nachdem es bei einem ersten Notruf geheißen hatte, dass lediglich ein Ofen brenne, alarmierte die Integrierte Leitstelle neben der Feuerwehr zunächst einen Rettungswagen und den BRK-Einsatzleiter Rettungsdienst. Das Team des ersteintreffenden Rettungswagens von der Rettungswache Hofheim erkannte die Gefahr für weitere Bewohner sofort und ließ unverzüglich weitere Rettungseinheiten nachalarmieren. Der BRK-Einsatzleiter entschied schließlich noch auf der Anfahrt, aufgrund der ersten Lagemeldung und der Vielzahl von betroffenen Bewohnern die Alarmstufe mit dem Stichwort „Massenanfall 10-15 Verletzte“ erhöhen zu lassen. In der Folge wurde ein Großaufgebot an Rettungseinheiten alarmiert.

Während die Feuerwehr bereits nach kurzer Zeit „Feuer aus“ melden konnte und in der Brandwohnung und dem gesamten Haus Belüftungsmaßnahmen durchführte, wurde die schwerverletzte Seniorin von einer Notärztin aus Hofheim und dem Rettungsdienst versorgt. Sie wurde anschließend mit einer Rauchgasvergiftung ins Klinikum Coburg transportiert. Bei einem 39 Jahre alten Bewohner einer anderen Wohnung wurden ebenfalls erhöhte Kohlenmonoxidwerte gemessen. Auch er musste nach notärztlicher Versorgung in eine Klinik nach Bad Neustadt an der Saale transportiert werden.

Insgesamt sind in dem Mehrfamilienwohnhaus nach Angaben der Polizei 19 Bewohner in zwölf Wohnungen gemeldet. Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs waren sechs nicht zuhause. Zusätzlich zu den beiden Verletzten, die in Kliniken gebracht werden mussten, galt es elf Bewohner unterschiedlichen Alters zu betreuen. Sie alle wurden nach der Evakuierung aus dem Haus in das Feuerwehrgerätehaus Maroldsweisach gebracht, wo sich eine Notärztin aus Haßfurt und ein Feuerwehrarzt aus Ermershausen um die Frauen und Männer kümmerten. Sie wurden alle ärztlich gesichtet und untersucht. Glücklicherweise konnten keine Verletzungen durch Rauchgas festgestellt werden, so dass alle elf nach rund drei Stunden wieder in ihre Wohnungen zurückkehren konnten und anschließend noch psychologisch betreut wurden. Zuvor hatte die Feuerwehr zusammen mit der Polizei alle Wohnungen untersucht und keine weiteren Gefahren feststellen können.

Was letztlich die genaue Ursache für den Ausbruch des Feuers gewesen ist, ist Gegenstand polizeilicher Ermittlungen. Die Brandwohnung wurde von der Polizei versiegelt, am Montag werden Beamte der Kriminalpolizei vor Ort ihre Ermittlungen aufnehmen. Der Sachschaden dürfte nach ersten Einschätzungen mehrere Zehntausend Euro betragen.

Seitens des Rettungsdienstes waren sieben Rettungswagen aus Hofheim, Schweinshaupten, Haßfurt, Ebern, Zeil und Bad Königshofen vor Ort, zwei Notärztinnen aus Hofheim und Haßfurt, sowie drei Krankentransportwagen aus Ebern, Knetzgau und Zeil. Ebenfalls vor Ort waren der BRK-Einsatzleiter Rettungsdienst Lukas Krapf, die Sanitätseinsatzleitung, bestehend aus Leitendem Notarzt (LNA) Dr. Ingo Schmidt-Hammer und Organisatorischem Leiter (OrgL) Jürgen Geisel, sowie die Schnelleinsatzgruppen (SEG) „Information und Kommunikation“ (BRK-Bereitschaft Eltmann), „Transport 1“ (BRK-Bereitschaften Zeil und Knetzgau), „Transport 2“ (BRK-Bereitschaft Ebern) und „Betreuung“ (BRK-Bereitschaften Haßfurt und Untermerzbach). Alarmiert waren auch die „First Responder“ der Feuerwehr Hafenpreppach. Insgesamt waren seitens des Rettungsdienstes rund 40 Einsatzkräfte vor Ort.

Auch Bürgermeister Wolfram Thein und 2. Bürgermeisterin Heidi Müller-Gärtner machten sich ein Bild der Lage. Gegen 19:20 Uhr konnte der Einsatz schließlich beendet werden.

Text & Fotos:

Michael Will

Pressesprecher

BRK-Kreisverband Haßberge


Einsatzart Brand
Einsatzstart 29. Dezember 2024 16:25
Einsatzdauer ca. 4 Std.
Fahrzeuge Fl. Maroldsweisach 11/1 (MZF)
Fl. Maroldsweisach 41/1 (LF 20 Kat/S)
Alarmierte Einheiten FF Ermershausen, Fl. Haßberge 3, Fl. Haßberge 3/2, Polizei, Rettungsdienst, FF Maroldsweisach, FF Heldburg, Notarzt, ASZ Knetzgau, Gemeinde/Bürgermeister, Landratsamt Haßberge, Kater Haßberge 13/2
Alarmierungsart Digitale Pager, Sirene, Handy-App