FEUER

FEUER

Es gibt viele Ursachen für ein Feuer zu Hause oder in öffentlichen Gebäuden: Fehler in der Elektrizität, feuergefährliche Arbeiten, Unachtsamkeit im Haushalt, Fahrlässigkeit beim Grillen oder Überhitzung von Elektrogeräten. Die Folgen sind häufig katastrophal. Dabei können Sie effektiv vorbeugen und sich schützen.

Es gibt viele Maßnahmen und Verhaltensweisen, mit denen Sie das Brandrisiko in Ihrem Umfeld reduzieren können. Wenn doch ein Feuer ausbricht, ist es wichtig, schnell und besonnen zu reagieren. Es gibt verschiedene Arten von Bränden. Falsche Löschversuche können dabei für Sie und Ihre Familie gefährlich werden. Versuchen Sie beispielsweise niemals, einen Fettbrand mit Wasser zu löschen! Dabei kann es zu sogenannten Fettexplosionen kommen. Lesen Sie hier, welche Vorkehrungen Sie treffen können, um Brände zu vermeiden, und wie Sie sich richtig verhalten, wenn ein Feuer ausbricht.

 

Vorsorgen für den Brandfall

Mehr Aufmerksamkeit für Ihre Sicherheit

Viele potenzielle Brandherde lassen sich beseitigen, bevor es gefährlich wird. Betrachten Sie Ihr Umfeld aufmerksam und handeln Sie rechtzeitig:

  • Lassen Sie offenes Licht wie Kerzen oder Feuer nie unbeaufsichtigt.
  • Entfernen Sie im Keller leicht brennbares Material.
  • Entrümpeln Sie regelmäßig den Dachboden und entfernen Sie besonders brennbares Material aus den Ecken und Dachschrägen.
  • Achten Sie darauf, dass die elektrischen Geräte und Anlagen im Haus in Ordnung sind. Tauschen Sie defekte Geräte und alte Steckdosenleisten aus.

Ausführliche Informationen zu potentiellen Brandursachen geben Brandursachenermittler in Ihrem Fachportal:

AUSFÜHRLICHE INFORMATIONEN ZU POTENTIELLEN BRANDURSACHEN UND PRÄVENTIONwww.brand-feuer.de

Brandgefahr Mehrfachsteckdose

Mehrfachsteckdosen sind ein beliebtes Mittel, um die Vielzahl an elektronischen Geräten in einem Haushalt mit Strom zu versorgen. Aber Achtung: Eine Überlastung kann schwere Folgen haben. Steckdosenleisten sind auf eine Maximalleistung ausgelegt, in der Regel rund 3.000 bis 3.500 Watt. Wird diese Leistung durch die angeschlossenen Geräte überschritten, kann die Mehrfachsteckdose überhitzen und die entstehende Wärme einen Brand auslösen. Auch veraltete Steckdosenleisten oder Produkte von schlechter Qualität stellen ein Brandrisiko dar. Beachten Sie bei der Nutzung von Mehrfachsteckdosen diese Punkte, um das Brandrisiko zu reduzieren:

  • Niemals mehrere Leisten hintereinander schalten.
  • Maximalleistung der Mehrfachsteckdose nicht überschreiten.
  • Steckdosenleiste nicht abdecken oder "verstecken", zum Beispiel hinter Möbeln - hier kann sich sonst entstehende Wärme leichter anstauen.
  • Keine Steckdosenleisten in feuchten Räumen oder im Freien verwenden, wenn sie nicht explizit dafür zugelassen sind.

Rauchmelder retten Leben

Bei aller Vorsorge kann es doch geschehen, dass ein Feuer ausbricht. Die meisten Opfer von Bränden werden im Schlaf überrascht - und die meisten Brandtoten sterben an Rauchvergiftungen, nicht an Brandverletzungen. Bereits zwei bis drei Tiefe Atemzüge mit Brandrauch können tödlich sein aufgrund der enthaltenen Schadstoffe, wie beispielsweise Kohlenmonoxid. Richtig installierte Rauchmelder können Leben retten, indem sie Bewohnerinnen und Bewohner rechtzeitig warnen und diese sich in Sicherheit bringen können.

Rauchmelder richtig installieren

  • Bringen Sie die Rauchmelder immer waagerecht am höchsten Punkt der Zimmerdecke an, da Rauch nach oben steigt. Beachten Sie bei der Anbringung unbedingt die Hinweise des Herstellers.
  • Keine Rauchmelder in Küche und Bad, dort kann Wasserdampf Fehlalarme erzeugen.

Ansonsten gehören Rauchmelder in alle Räume:

  • Schlafräume
  • Kinderzimmer
  • Wohn- und Esszimmer
  • Flure und Treppenhäuser
  • Keller und Dachböden

Für Gehörlose gibt es Geräte mit Blitzlicht oder Vibrationsalarm. Beim Einbau ist auf die Zertifizierung nach VDS und DIN EN 14604 sowie auf das Q-Label (höhere Qualität) zu achten.

Auch Kohlenmonoxid-Melder können eine sinnvolle Schutzmaßnahme sein, denn eine gefährliche Konzentration von Kohlenmonoxid kann nicht nur durch einen Brand entstehen.

Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrer Feuerwehr, Brandversicherungsanstalten oder im Internet:

RAUCHMELDER RETTEN LEBEN - INFOPORTAL FÜR VERBRAUCHERwww.rauchmelder-lebensretter.de

CO MACHT K.O. - INITIATIVE ZUR PRÄVENTION VON KOHLENMONOXID-VERGIFTUNGENwww.co-macht-ko.de

Das richtige Löschgerät

  • Zu guter Vorbereitung zählt auch, passende Löschgeräte für verschiedene Brandklassen im Notfall griffbereit zu haben:
  • Gesetzliche Vorgaben beachten. Löschgeräte wie Feuerlöscher und Feuerlöschspray gehören in jedes Unternehmen und am besten auch in jeden privaten Haushalt. Die Größe kann abhängig von den gesetzlichen Vorschriften und der potenziellen Brandgefahr variieren. Fragen Sie hierzu Ihre örtliche Feuerwehr. 
  • Regelmäßige Wartung ist wichtig. Damit Ihr Löschgerät bei einem Brand auch zuverlässig einsatzbereit ist, beachten Sie die Herstellerangaben zur Haltbarkeit und lassen Sie Feuerlöscher regelmäßig warten.
  • Mit dem Gerät vertraut machen. Lesen Sie sich die Herstellerangaben gut durch. Was ist beim Einsatz des Geräts zu berücksichtigen? Für welche Brandklassen ist es geeignet?
  • Übung macht den Meister. Lassen Sie sich zeigen, wie Sie Löschgeräte richtig einsetzen und probieren Sie sie aus. Das baut Hemmschwellen ab und erleichtert im Brandfall einen schnellen Einsatz. Informieren Sie sich bei Ihrer Feuerwehr oder im Fachhandel zu Testmöglichkeiten.
  • Das richtige Löschmittel wählen. Je nach Brandklasse sind unterschiedliche Löschmittel erforderlich. Achten Sie darauf, die falsche Wahl kann schwere Folgen haben! Löschen Sie beispielsweise niemals einen Fettbrand mit Wasser. Dabei können lebensgefährliche Fettexplosionen entstehen. Wenn beispielsweise Fett in einem Topf oder einer Pfanne in Brand gerät, versuchen Sie die Flammen mit einem Topf- oder Pfannendeckel zu ersticken.
  • Sicherheit geht vor. Alle Löschgeräte helfen nur in der Entstehungsphase eines Brandes. Schließlich ist die Löschdauer begrenzt. Bringen Sie sich deshalb bei einem Löschversuch nicht selbst in Gefahr. Über Bedienung und Löschkapazität gibt der Fachhandel Auskunft.

 

Was tun, wenn es brennt?

1. Das Feuer entsteht gerade

  • Versuchen Sie sofort den Brandherd „im Keim“ zu ersticken.
  • Unternehmen Sie nur dann Löschversuche, wenn keine Gefahr für Sie besteht!
  • Brennendes Fett oder andere flüssige Brennstoffe nie mit Wasser löschen! Dadurch kann eine sehr hohe Stichflamme entstehen – das ist lebensgefährlich! Wenn es ohne eigene Gefährdung möglich ist, stellen Sie die Energiequelle ab oder nehmen Sie die Pfanne von der Kochplatte. Legen Sie einen Deckel auf die Pfanne, um das Feuer zu ersticken. Verwenden Sie nur spezielle Feuerlöscher, die für Fettbrände geeignet sind (Brandklasse F).
  • Schalten Sie elektrischen Strom vor Löschbeginn im Gefahrenbereich ab! Es besteht Stromschlag-Gefahr!
  • Löschen Sie immer von unten nach oben und von der Seite zur Mitte hin!
  • Betreten Sie niemals verqualmte Räume! Dort bilden sich giftige Brandgase. Sollten Sie sich in einem verqualmten Raum befinden, so bewegen Sie sich kriechend auf dem Boden vorwärts. Schließen Sie die Tür von außen und alarmieren Sie die Feuerwehr 112.

2. Löschversuche sind nicht möglich

  • Schließen Sie die Fenster des Raumes, aber nur falls das ohne eigene Gefährdung möglich ist. Wenn nicht, verlassen Sie sofort den Raum.
  • Schließen Sie die Tür des Raumes, in dem es brennt. Hierdurch wird dem Feuer Sauerstoff entzogen.

3. Feuerwehr rufen

  • Rufen Sie die 112 an!

Melden Sie:

  • Wo ist der Notfallort?
  • Was ist passiert?
  • Wer ruft an?
  • Warten Sie auf Rückfragen!

4. Personen warnen und sichern

  • Warnen Sie andere Personen in der Wohnung oder im Haus!
  • Bringen Sie sich und andere in Sicherheit.

5. Alle raus

  • Sie müssen das Gebäude oder die Wohnung, Etage etc. verlassen? Achten Sie darauf, dass keine Person zurückbleibt.
  • Wenn Sie Ihr Notgepäck vorbereitet und griffbereit haben, nehmen Sie es mit. Bringen Sie sich jedoch unter keinen Umständen in Gefahr, indem Sie versuchen, Gegenstände vor den Flammen zu retten! Die Sicherheit von Personen geht immer vor!
  • Schließen Sie alle Türen, aber schließen Sie nicht ab, um ein schnelles Absuchen zu unterstützen.
  • Brandschutztüren und Brandabschnittstüren sind selbstverständlich geschlossen.
  • Halten Sie die Schlüssel für Räume oder Fenster, die sich nur mit Schlüssel öffnen lassen, für die Einsatzkräfte bereit.

6. Alle in Sicherheit?

Prüfen Sie nach Verlassen des Gebäudes, ob wirklich alle Personen aus der Wohnung oder dem Haus in Sicherheit sind. Bei einer vermissten Person muss die Feuerwehr immer davon ausgehen, dass sich diese noch im Gebäude und somit in Gefahr befindet.

7. Feuerwehr erwarten und einweisen

Beschreiben Sie der Feuerwehr die Räumlichkeiten, Personen in Gefahr oder Gegenstände, die explodieren können.

 

Verhalten nach dem Brand

  • Freigabe abwarten
  • Betreten Sie Gebäude, in denen es gebrannt hat, erst, wenn sie durch die Feuerwehr freigegeben wurden. Es könnte Einsturzgefahr bestehen.
  • Wenn das Gebäude freigegeben ist, machen Sie eine Bestandsaufnahme: Was wurde zerstört? Fotografieren Sie Schäden als Beleg für Ihre Versicherung.

 

Quelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe